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Warum sich Emotionen nicht wegatmen lassen

Als passionierte Yogini habe ich jahrelang versucht, die unangenehmen Empfindungen in meinem Körper zu “beruhigen” und gehofft das sich diese “Störenfriede” durch das Atmen und Meditieren irgendwie auflösen.

 

Aber, und das durfte ich in meinen Studien und Ausbildungen zum Körpertherapeuten lernen: Emotionen wegatmen und wegmeditieren funktioniert leider nicht.

 

Denn der einzige Grund warum du diese “Strategien” anwendest ist, weil du der Stimme im Kopf mehr glaubst, als deinem Körper, die sagt: “Ich darf so nicht fühlen! ich will so nicht fühlen! Also muss ich was DAGEGEN tun”.

 

Dein Glaube an diese Stimme ist es, was dich in einem Loop gefangen hält.

 

Denn wenn deine Intention ist, etwas “weg” zu machen, oder weniger fühlen zu wollen, dann zeigst du deinem Körper, der verzweifelt versucht mit dir über den unangenehmen "Trigger" zu kommunizieren, den Stinkfinger und du sagst deinem Körper unbewusst “FUCK YOU” ich vertraue dir nicht!

 

PROS FÜR MEDITATION & ATMEMTECHNIK

Aber, je nachdem wie du diese Praktiken angehst, sind Atmen und Meditieren wahnsinnig effektiv, dein Bewusstsein für deine innere Landschaft zu schulen und dein stagniertes Lebensgefühl ins zirkulieren zu bringen, da sie

 

a. das somatische und autonome Nervensystem stärken und dich intensiver FÜHLEN lassen

b. den Beobachter in dir schulen, der sich von der Story lösen kann und reine Empfindung ohne Story wahrnehmen kann

 

Was sie aber nicht machen werden: sie werden dich nicht befreien von Emotion, sondern vielmehr den Zugang nach INNEN verstärken, der dich dazu bringt, noch genauer hinzuführen, hinzuschauen, hinzuhören was da wirklich in dir brodelt. 

 

Because thats the whole point!

 

Emotionen wirklich zu verarbeiten, insbesondere diese, die sich als Story immer und immer wieder zeigen und dich verfolgen, brauchen etwas anderes, nämlich die Sprache des Körpers, und diese ist immer Verkörperung. 

 

Dein Körperselbst besitzt eine eigene Intelligenz, spricht eine eigene Sprache, die rein gar nichts mit der Stimme im Kopf hat, aber sehr wohl auf diese reagiert! Und jeder innere Widerstand gegenüber dem, was wirklich ist - und was wirklich ist, ist die körperliche Sensation OHNE Story - kreiert noch mehr Widerstand.

 

Und Sprache des Körpers ist frei von Worten, sondern reiner ungehinderter Ausdruck der jeweiligen Energie: Das leuchten der Augen, die Körperhaltung, der tiefe Atem, der Klang der jeweiligen Emotion (nicht Worte, sondern formloser Klang), das Zusammenziehen des Körpers, das schlagen und schreien aus der Seele heraus, das Tanzen deiner Emotion, das Berühren und Umarmen usw. 

 

Formlos, ohne Agenda, ohne Ziel, ohne Zeit, ohne Worte. 

 

Dazu braucht es gerade am Anfang ein wenig Unterstützung, denn in meiner Erfahrung haben die meisten von uns eine hohe Schamgrenze zu überwinden, ihren inneren Gesichtern freien lauf zu lassen. 

 

Scham ist die Konfrontation mit allen Anteilen in dir, die du eingesperrt hast und führt dich immer zur Befreiung zu sein wer du bist - es lohnt sich also! 

 

 

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